Malepochen

1. Bauernmalerei

Im Jahre 1965 hat Ilona Wulz mit der Bauernmalerei begonnen und spezialisierte sich bald auf die Restaurierung von Bauernmöbeln und betrieb Forschungsarbeiten in der Kärntner Volkskunst, wobei sie sich auf die Unterstützung durch das Kärntner Landesmuseum und das Heimatwerk berufen konnte.

2. Kleistertechnik

Die Kleistertechnik war die Urform der Bemalung von Möbelstücken und zwar geschah dies mit einem Kleister aus Mehl, Wasser und Erdfarben.

Der Kleister wurde auf das Holz aufgetragen und in nassem Zustand wurden mit Kamm- und ähnlichen Gegenständen verschiedene Ornamente herausgearbeitet, was zur Verschönerung der Möbelstücke beitragen sollte.

Auf dieselbe Art und Weise hat Ilona Wulz diese Technik im Detail ausgearbeitet und so weit verfeinert, daß es möglich war diese Malart bei ihren Kleisterbildern anzuwenden.
Nach mühsamen Versuchen und sehr schwierigen Studien gelang es ihr mit der Kleistertechnik sogar filigrane Landschaftsbilder zu gestalten. Sie gibt in präziser Arbeit Darstellungen des ländlichen, bäuerlichen Lebensraumes wieder.
So entstand mit dieser faszinierenden, teilweise selbst entwickelten Technik eine großartige Bildserie, die ihr bereits bei diversen Ausstellungen große Anerkennung und Begeisterung des Publikums einbrachte.

3. Hinterglasmalerei

Eine wichtige Sparte ihrer künstlerischen Betätigung ist die Hinterglasmalerei, die Zeugnis von großem handwerklichen und künstlerischen Können, von äußerst feinem Formen- und Farbensinn ablegt.

– Hinterglasikonen

 

4. Ikonen

Die Anfänge der Ikonenmalerei waren Hinterglas Ikonen. Später folgten die Ikonen auf Holz, in der byzantinischer Technik. Diese Arbeiten bildeten einen wichtigen Schwerpunkt ihrer Arbeiten. Mit Ikonen anderen Arbeiten hatte Ilona Wulz ab 1980 ca. 15 Jahre lang permanente Ausstellungen im Stift Ossiach.

5. Wachsmalerei – Encaustic

Heute erlebt die antike Form der Encaustic – Wachsmalerei, unterstützt durch die heutigen technischen Entwicklungen, eine erneute Blüte. Dies faszinierte auch Ilona Wulz, da sie entdeckte, daß die Stilvarianten der Encaustic-Wachsmalerei beinahe unbegrenzt sind und sie, als experimentierfreudige Künstlerin, stets offen für neue kunsttechnische Entdeckungen, auch in dieser Kunstrichtung einen neuen Arbeitsbereich für ihr künstlerisches Schaffen fand.

Die Wachsmalerei stellte für sie eine komplett neue Herausforderung dar. Es bedeutet mit Form- und Farbkompositionen zu arbeiten, die es ihr auf ganz neue Art und Weise ermöglichten, ihrer Kunstauffassung neue Ausdrucksformen zu geben. Es bedarf bei diesen Bildern einer guten Überlegung, die von Regeln der Logik und Harmonie unterstützt werden und zusammenwirken. Es gilt die Anordnung der darstellenden Elemente und auch die richtige Verteilung des Farb-, Licht- und Schattenspieles zu meistern. Eine faszinierende Spannung erzeugt Ilona Wulz bei ihrer Bildserie “Tanz der Farben” zusätzlich, indem ihre Bilder das Zusammenspiel einer gewissen Anordnung mit gleichzeitigen Gegensätzen und Abstraktionen enthalten.

„TSCHERFEL“ Serie in Encaustic – Wachsmalerei

Das „Wandern in schöner, unberührter Natur“ hat die Künstlerin ILONA WULZ zu dieser „TSCHERFEL“ Serie in Encaustic – Wachsmalerei inspiriert.
Im Mittelpunkt steht der „TSCHERFEL“, als Wanderstiefel und als Schuhwerk, in all seinen Facetten, der einen Menschen neben schönen Wanderungen auch Tag für Tag auf dem Weg durch das Leben begleitet.
Er ist zum wichtigen Lebensbegleiter des Alltags geworden, dem in dieser Ausstellung die ganze Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Der TSCHERFEL ist die wichtige physische Basis für den „Weg“. Ob auf dem Dobratsch, im wunderschönen Naturpark, auf allen Wegen durch Wälder, Wiesen, Felder, auf Bergen, in den Städten etc. oder auf dem Weg durch das Leben, das richtige Schuhwerk als Basis gibt die Qualität der Wanderung vor. Wie es so schön heißt: „wie man sich bettet so liegt man“ kann im übertragenen Sinne auch auf den „Tscherfel“ angewandt werden.

Die Tscherfel“ Unikate von ILONA WULZ erzählen jeweils kleine Geschichten,
z.B. über:
– ein Liebespaar
– Begegnungen
– Gemeinsamkeit im Lebensumfeld und in der Familie
– die vornehme Dame
– den harten Arbeiter
– den Wanderer –ob fröhlich jodelnd oder in sich gekehrt, in Gedanken verloren …
– die klassische Dame
– die Bäuerin, den Bauern
– die Stadtbewohner
– ……..

aber auch über Charaktertypen wie z.B.:
– den Dynamischen
– die Romantische
– den Überhebliche
– die Harmonische
– etc…….

6. Seidenmalerei

In einer ausgesprochen modernen Formen- und Farbensprache entstanden hier eigene Kreationen und Kompositionen. So bringt die Künstlerin den volkskundlichen Symbolschatz ihres europäischen Lebenshintergrundes auf chinesischer Seide zur Geltung. Ihr Thema ist das Leben. Im bildnerischen Geschehen werden Fragmente des menschlichen Lebensraumes in Verbindung mit der Schöpfung dargestellt. Auch ihre Farbkompositionen stehen in symbolischer Beziehung zum Menschen und seiner physischen Umwelt. So stehen in deren Mittelpunkt immer der Apfel und das Ei.
Das Ei symbolisiert die Vermehrung aller Lebewesen und der Apfel mit den Samenkörnern die pflanzliche Fortpflanzung auf der Erde. Es stellt somit den wichtigen, natürlichen Lebenszyklus dar.

Ilona Wulz transportiert bei der Farbgebung zudem symbolische Elemente aus der Volkskunde. So ist die Zuordnung der symbolischen Farben bei der Darstellung eines Menschen so aufgegliedert, daß die Farbe Gelb – für den Kopf steht, der Rumpf – wird im übertragenen Sinne in Rot dargestellt, für Hände – das Blau und Beine – wurden in Schwarz (Grau) symbolisiert.

Alle Symbole des Lebens sind überliefert aus der alt-europäischen Volkskunde.